Schöne Momente im Naturpark

Werbetext für Steirisch Xund

Ausflugsziel Jägeralm – das Juwel am Ufer des Schwarzensees

Textprobe Jägeralm, Almhütte

Auf 1200 Metern Seehöhe am Ufer des Schwarzensees bieten dir Alexandra Perner und ihr Team den Rundumservice für ein unvergessliches Fest.
Lass dich mit regionalen, saisonalen und biologischen Köstlichkeiten verwöhnen und genieße einen besonderen Tag in der unberührten Idylle der Almenlandschaft.
Gerne wird gemeinsam mit dir ein bis zu Sieben-Gänge-Festtagsmenü geplant, das perfekt auf deine Wünsche abgestimmt ist.
Als besondere lokale Schmankerl sind an dieser Stelle das eigenes Bio-Jungweiderindfleisch, sowie die große Auswahl an selbstgemachten Mehlspeisen zu erwähnen.
Vegetarische und vegane Gäste kommen ebenfalls auf ihre Kosten und auch auf Unverträglichkeiten wird besondere Rücksicht genommen.
Die Hütte bietet von Mai bis Mitte Oktober Platz für bis zu vierzig Personen und ist über einen leichten, familienfreundlichen Wanderweg zu erreichen. Auf der gesamten Alm ist Barrierefreiheit gegeben. Auch die kleinsten Gäste werden bestens versorgt und können sich am Spielplatz mit Schaukeln, Rutsche und Sandkiste vergnügen. Des Weiteren stehen ein Wickelplatz, eine Stillecke sowie Kinderhochstühle und Kinderbesteck zur Verfügung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Schlafsack auf der Alm zu übernachten.

Egal ob Taufe, Geburtstags- oder Hochzeitsfeier – verbring einen außergewöhnlich schönen Tag mit deinen Liebsten vor der herrlichen Kulisse des Naturjuwels Schwarzensee. Das Team der Jägeralm freut sich darauf, dir ein herausragendes Erlebnis bieten zu dürfen.

So oder so – ein fruchtiger Sommer

Werbetext für Bioobstbau Peterseil 

Drei neue Sorten Bio-Cider aus dem Hause Peterseil. 

Textprobe Bio-Cider, Äpfel
Cider, auch bekannt als Cidre oder Apfelwein, ist mittlerweile hierzulande in aller Munde.
Das erfrischende Trendgetränk gibt es neu von Peterseil in drei fruchtigen Sorten.
Wer’s klassisch mag, greift zum Cider, dem Original aus Apfelwein und Apfelsaft.
Cidro belebt zusätzlich mit einem Schuss Zitrone.
Alkoholfrei nennt er sich ganz nüchtern Cidra, bestehend aus Apfeldirektsaft und reinem Wasser, und ist bei jeder Gelegenheit ein Genuss.
Zu den drei neuen Cider Sorten gesellt sich auch der prickelnde Hugo, der mit Apfelmost, Hollersirup, Minze und Limette das perfekte regionale Sommergetränk charakterisiert.
Alle vier Bio-Sorten werden aus zu 100% handgepflückten Äpfeln von Bioobstbäumen aus der Bioregion Mühlviertel hergestellt, sind vegan, glutenfrei und ohne Zuckerzusatz.
Erhältlich sind sie ab Mai im originellen Sechsertray im gut sortierten Reformladen sowie bei Bioobstbau Peterseil im Hofladen.
Auch in ausgewählten Gastgärten kann man die geschmackvollen Sorten „so oder so“ bald genießen.
Denn egal ob aus dem Glas oder direkt aus der 0,3l Flasche – Peterseils neue Sorten machen Lust auf einen prickelnden Sommer.

Der reisende Freigeist

Redaktioneller Beitrag | 2018 | erschienen auf marty-louis.at

Von der lähmenden Suche nach dem Sinn des Lebens 
und den Vorteilen des Scheiterns. 

Textprobe Der reisende Freigeist, Frau am Berg
Ich habe in den letzten Jahren unzählige Bücher zum Thema „Sinn des Lebens“ gelesen.
Bücher voller Tipps zum Finden der eigenen Bestimmung, Bücher über die richtige Berufswahl, zur Selbstfindung und zum Formulieren der eigenen Lebensaufgabe.
Doch am Ende jeder Lektüre fühlte ich mich nur noch verwirrter und schlechter.
Ich hatte mir erwartet, nun endlich den Sinn meines Lebens zu erkennen. Doch ich war ratlos. Ich hatte ganze Notizbücher gefüllt, indem ich mir aufschrieb, wo meine Talente liegen, was ich gerne mache und gut kann, was mich begeistert und für welche Themen ich mich leidenschaftlich einsetze. Und dennoch habe ich diesen einen großen Sinn meines Lebens noch immer nicht gefunden.

Ich habe viele Dinge entdeckt, die mir Freude bereiten und vor allem herausgefunden, was ich nicht will.
Ich habe unzählige Sachen ausprobiert und daraus gelernt, was mir gefällt und was ich in Zukunft weiter machen möchte, ebenso habe ich nun die Bestätigung dafür, was mir nicht behagt und und was ich auf keinen Fall wiederholen will.
Ich habe mehr über mich selbst und meine Verhaltensmuster erfahren, über meine Werte und das, was mir wirklich wichtig ist.
Aber der Sinn des Lebens, meines Lebens, hat sich mir nicht offenbart.
Und diese verzweifelte Suche hat mich enorm viel Zeit gekostet, mich gelähmt und ausgebremst, denn ich dachte bis vor kurzem, mein „wahres, gutes Leben“ könne erst beginnen, nachdem ich wüsste, wozu ich überhaupt auf der Welt bin und was meine Berufung ist.

Ich begann jedoch mit der Zeit zu ahnen, dass es gar nicht zwangsläufig notwendig ist, diesen großen Sinn des Lebens jetzt schon herauszufinden und fing an daran zu zweifeln, ob dieser überhaupt als solcher existiert.
Indem man immer wieder aufs Neue Dinge ausprobiert und Situationen verlässt, in denen man sich nicht wohl fühlt und wo man genau spürt, dass sie den eigenen Herzensbedürfnissen widersprechen, hat man schon einen ersten großen Schritt getan.

Zu viele Menschen verharren in Situationen, in denen sie sich komplett unwohl fühlen. Sei es aus Angst vor Veränderung, oder weil es Arbeit bedeuten würde und unbequem wäre, etwas daran zu verbessern.
Sie bleiben ihren alten Strukturen treu, weil das für sie weniger Aufwand bedeutet, als aus der gewohnten Komfortzone auszubrechen.
Stattdessen täuschen sie vor, stolz auf ihre Disziplin und ihr Durchhaltevermögen zu sein, stolz darauf, den selben verhassten Job schon jahrzehntelang zu machen.
Und belächeln den Freigeist, der seine Berufung noch nicht gefunden hat, aber in seiner Suche danach nicht lockerlässt.
Ich glaube, es erfordert viel mehr Mut, den eingeschlagenen Weg nicht stur weiter zu verfolgen, wenn man feststellt, dass man in eine falsche Richtung läuft, sondern sich einzugestehen, dass man auf diesem Pfad nicht mehr weiter vorwärts kommt. Es zeugt von Stärke, umzukehren, ein Stück zurückzugehen und eine andere Abzweigung zu versuchen, auch wenn sich einzugestehen, dass man dabei das Alte womöglich komplett hinter sich lassen muss, oft ein schmerzhafter und langwieriger Prozess ist.
Man hat in Projekte, Beziehungen oder Ziele viel Aufwand, Zeit, Liebe oder Geld investiert und dann fühlt es sich schlussendlich an, als wäre das alles umsonst gewesen. Und man hadert mit sich, tut sich schwer, loszulassen, und fragt sich, was nun der Sinn der ganzen Sache gewesen sei.

Ich möchte das mit dem Reisen vergleichen. Man plant und bucht Trips oft schon Monate vorher, besucht fremde Länder, lernt neue Menschen kennen, erlebt Abenteuer, schöne Momente und auch Enttäuschungen und schlussendlich fliegt man wieder nach Hause. Doch ganz bestimmt fragt man sich nicht „wozu habe ich mir so viel Aufwand angetan, das Packen, den unfreundlichen Sitznachbar im Flugzeug, das viel zu weiche Hotelbett?“ und so weiter. Denn es ging um die Momente, um die Erfahrungen, um den Wunsch, etwas Neues zu entedecken, aber nicht darum, sich in einem dieser Länder dauerhaft niederzulassen und sesshaft zu werden. Doch mit jeder besuchten Destination hat man dazugelernt, über sich und über andere, man hat seinen Horizont erweitert, Ängste und Vorurteile überwunden, man kann mitreden, weil man die Dinge mit eigenen Augen gesehen hat.
Die Veränderung verändert dich, sie macht dich reifer.

Ich persönlich bin zum Beispiel schon viele Male übersiedelt, weil es für mich an den Orten, an denen ich lebte, irgendwann nicht mehr passte. Doch ich kenne Menschen, die schon ihr Leben lang im selben Dorf wohnen, dort kreuzunglücklich sind, aber es nicht schaffen, von dort wegzuziehen. Am Ende ihres Lebens werden sie vielleicht bedauern, nichts von der Welt gesehen zu haben und nichts ausprobiert zu haben. Und das ist etwas, das ich mir wohl niemals vorzuwerfen brauche. Auch wenn die Dinge oft nicht so gelaufen sind, wie ich es mir gewünscht hätte, habe ich von den Veränderungen profitiert. Ich habe auf meinem Weg viele neue Menschen getroffen, Menschen, die mich teilweise heute noch begleiten und Menschen, die nur temporäre Weggefährten waren. Ich habe unzählige neue Sichtweisen kennengelernt, Möglichkeiten, seine Arbeit zu tun, neue Einstellungen und Überzeugungen, die mein Leben bereichert haben oder mir andererseits gezeigt haben, wie ich niemals werden möchte.
Ich habe Dinge gesehen, die ich bewundere und mir für mich selbst aneignen möchte, aber auch Dinge, von denen ich nun weiß, dass ich sie auf keinen Fall in meinem Leben haben möchte.

Vielleicht ist also der „Sinn des Lebens“ gar nicht das Ankommen und das endgültige Erlangen des Wissens über den eigenen Lebenssinn, sondern die Sinnsuche und Reise an sich.

Natürlich fühle ich mich auch manchmal verloren und habe das Gefühl, alle anderen um mich herum wüssten genau was sie tun, und hätten ihren Sinn und ihre Bestimmung gefunden, doch das ist meist eine Illusion.
Schau mal hinter die Fassade – wie viele Leute sind wirklich glücklich in dem, was sie jeden Tag machen? Und wie viele sind in ihrem Hamsterrad gefangen, aus dem sie sich nicht auszubrechen trauen oder sie wissen einfach nicht, was sie sonst tun sollen?

Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, so gut es geht offen und flexibel zu sein. Bleib neugierig. Probier neue Sachen aus. Und wenn du spürst, das etwas nicht richtig für dich ist, dann hab den Mut und lass es wieder bleiben.
Das Leben ist so kurz.

Stell dir vor, du liegst am Sterbebett. Was wirst du mehr bereuen? Die Dinge, die du getan oder zumindest versucht hast, oder jene, die du nicht gemacht hast?

Und noch etwas. Ich denke, es ist unheimlich wichtig, einen Weg zu finden, der uns ermöglicht, mit unserer Energie besser und müheloser haushalten zu können. Dinge zu tun, die uns nicht alles abverlangen, sondern die uns so weit in einem positiven Sinn fordern, dass wir nach deren Erledigung eine angenehme Ruhe verspüren. Das Erfolgserlebnis, etwas geschafft zu haben und eine natürliche Müdigkeit, anstelle des Hin und Hers zwischen komplettem Stress und andererseits der totalen Erschöpfung.

Ich glaube, wenn man morgens aufsteht – selbst wenn man noch keine Ahnung hat, was der tiefere Sinn davon ist und wofür man es tut – und man an diesem Tag etwas macht, das einem selbst als sinnvoll erscheint, das einem Spaß und Freude bereitet, wo man vielleicht sogar ein anderes Leben bereichert, selbst wenn es nur mit einer Kleinigkeit ist – ich glaube, dann ist das schon Sinn genug.
Und reiht man dann viele dieser sinnvollen Tage aneinander, wird dies zu einer sinnbringenden Woche, zu sinnbringenden Monaten und Jahren und somit zu einem großen, sinnerfüllten Leben.

Klemens Brosch

Ausstellungsrezension | 2017 | erschienen auf marty-louis.at

Die tragische Ästhetik eines herausragenden Künstlers. 

Textprobe Klemens Brosch, Linz
Wenngleich die Ausstellung leider schon vorbei ist, möchte ich euch heute einen oberösterreich- ischen Künstler vorstellen, dessen Talent und Lebensgeschichte mich zutiefst berührt haben.
Bis 15. Jänner 2017 zeigten das NORDICO Stadtmuseum sowie die Landesgalerie Linz die Werke des Malers und Grafikers Klemens Brosch.

1894 geboren, verfügte er schon als Kind über herausragende zeichnerische Fähigkeiten.
Er fertigte unzählige Bilder mit botanischen Motiven an, inspiriert durch lange Wanderungen mit seiner Familie vom Mühlviertel bis nach Deutschland und Italien.

1913 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder die Linzer Künstlervereinigung MAERZ, deren Mitgliedschaft er allerdings bald darauf wieder kündigte.
Sein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien wurde durch die Einberufung zum Militär 1914 unterbrochen.
Broschs Zeichenstil veränderte sich von detailgetreuen, in der Linienführung perfekten Landschaftsaufnahmen hin zu anklagenden, aufrüttelnden Kriegsdarstellungen im Stil des spanischen Künstlers Goya.
Da Brosch an einer Lungenkrankheit litt, wurde er im Krieg mit Morphin behandelt – der Startschuss für eine lebenslange Sucht, die er auch durch spätere Aufenthalte in der Entzugsklinik Niedernhart nicht überwinden konnte.

1915–1919 erhielt er mehrere Preise und Stipendien, 1920 heiratete er Johanna Springer, die ebenfalls bald morphium- und kokainabhängig wurde. Die meisten Bilder dieser Zeit sind von einer düsteren Romantik geprägt, zeugen aber auch von einer tief empfundenen Liebe. Das Ehepaar lebte aufgrund der Drogensucht in ärmlichen Verhältnissen, ersehnte Aufträge blieben aus.
Brosch erhielt später eine Anstellung bei der Oberösterreichischen Wasser- und Elektrizitätsgesellschaft, wo er beeindruckende technische Zeichnungen und Dokumentationen anfertigte.

Im Dezember 1926 wählte der verzweifelte und suchtkranke Künstler den Freitod. Mit Hilfe von Chloroform und einer Gasmaske beendete er am Friedhof des Linzer Pöstlingbergs sein bewegtes Leben. Er hinterließ mehrere Abschiedsbriefe, in denen er erklärte, dass dies die einzig logische Schlussfolgerung auf einen Satz sei, der mit Morphium beginnt.

Die zweiteilige Ausstellung zeigte Broschs Arbeiten, gegliedert nach seinen jeweiligen Lebensabschnitten. Zu sehen waren Zeichnungen, Drucke und Aquarelle von atemberaubender Detailtreue und Schönheit.
Mehrere Tonbeiträge, darunter Gedichte und geschichtliche Hintergrundinformationen, sowie die Patientenakten von Brosch und seiner Frau aus der Entzugsklinik, gewährten den Besuchern Einblick in die Abgründe der Morphiumsucht.

Obwohl Broschs Bilder so voller Leben sind, seinen Blick für die Schönheit der Natur zeigen und viel über seinen Eifer und eine bemerkenswerte Ausdauer verraten, so machen sie auch beklommen, erzeugen Gänsehaut und konfrontieren den Betrachter mit einer tragischen Ästhetik, die einen noch lange gefangen hält.

Ich wünsche mir, dass das be-ein-drückende Lebenswerk des Klemens Brosch, das lange Zeit viel zu wenig Beachtung bekam, eine Dauerausstellung erhält.

It's okay to be not okay

Redaktioneller Beitrag | 2017 | erschienen auf marty-louis.at
und im Magazin „kunst + bunt“ | 2020

Weshalb „negative“ Gefühle wichtig und wertvoll für uns sind.

Textprobe It's okay to be not okay, Segelboot
Ein Satz, vergleichbar mit einem freien Platz zum Hinsetzen, nachdem man stundenlang gehetzt und suchend durch die Gegend gelaufen ist.
Suchend nach Lösungen, einem himmlischen Zeichen, Bestätigung, einem Wundermittel.
Dabei ist es vollkommen okay, nicht okay zu sein.

Erleichternd, oder?

Wann haben wir begonnen, die Anforderung an uns selbst zu stellen, es müsse uns ständig gut gehen? Und dass wir irgendwie fehlerhaft wären, wenn dem nicht so ist?

Natürlich, es ist schwierig, negative Gefühle anzunehmen. Gerade wenn man den Eindruck hat, alle rundherum wären glücklich und erfolgreich.
Oder tun zumindest so als ob.
Wir sind übersättigt von Sprüchen und Weisheiten zum Thema Glück. Unzählige Bücher, Filme, Internetblogs, selbsternannte Gurus und Motivationstrainer wollen uns weismachen, dass wir loslassen sollen. Wir sollen meditieren und achtsam sein, Yoga machen und uns gesund ernähren, immer positiv denken und einen Newsletter abonnieren, keine Angst haben und vor allem sollen wir stets glücklich sein. Mit uns im Einklang, lächeln, fröhlich sein.
Viele dieser Hilfestellungen sind berechtigt, aber nicht immer zielführend.

Warum teilen wir unsere Gefühle in Kategorien ein – gutes Gefühl, schlechtes Gefühl? Traurigkeit, Schwäche, Mutlosigkeit, Einsamkeit, Ratlosigkeit, … – schnell weg mit euch, ihr seid unerwünscht. Einerseits verständlich, diese Emotionen fühlen sich nicht besonders gut an. Aber andererseits sind sie ganz wichtig für unser persönliches Wachstum. Sie sind Warnleuchten, die uns zeigen, dass in unserem Leben etwas falsch läuft. Dass wir vielleicht eine Entscheidung gegen unser Herz getroffen haben. Dass wir zu viel Energie in etwas investiert haben, das unserem Wesenskern nicht entspricht. Dass wir Beziehungen führen, die uns unsere Kraft rauben oder Freundschaften pflegen, die nicht ehrlich sind.

„Negative“ Gefühle sind große Schätze und Lektionen, denen man sich mutig stellen darf.
Wer diese Gefühle liebevoll annimmt, akzeptiert, dass sie jetzt da sind und genau hinschaut, wird auch die Kraft erhalten, durch sie hindurchzuschreiten und schlussendlich gestärkt und mit wertvollen neuen Erkenntnissen daraus hervorgehen.
Umarme dein trauriges inneres Kind voller Mitgefühl und Verständnis, gib ihm so viel Zeit zu weinen und zu trotzen, wie es eben dafür braucht.
Versöhne dich mit deiner Eifersucht, respektiere, ja feiere deine Wut, sie ist eine große kreative Kraft.
Lerne, Gefühle der Einsamkeit und Verzweiflung auszuhalten. In diesen Zeiten wirst du instinktiv fühlen, was du an deinem Leben verändern möchtest.
Du wirst erkennen, wer die Menschen sind, auf die du dich wirklich verlassen kannst. In schwierigen Phasen entstehen oft die konstruktivsten Ideen, die besten Gespräche und überraschende Erkenntnisse.

Wenn du deine Emotionen nicht unterdrückst, wirst du langsam wieder zu spüren beginnen, dass du eine Sehnsucht in dir trägst, die Sehnsucht nach einem erfüllten, sinnhaften und zufriedenem Leben. Und du wirst Schritt für Schritt einen Weg finden, der dich wieder aus der Dunkelheit herausführt.
Vielleicht werden dir Monster und Ungeheuer auf dieser Reise begegnen. Indem du es wagst, sie dir genau anzusehen und mit ihnen Frieden schließt, anstatt sie weiterhin zu verdrängen, verwandelst du sie in tatkräftige Unterstützer. Und wenn später wieder einmal Traurigkeit, Frustration oder Zweifel an deine Tür klopfen, dann greif nicht nach dem „Anleitung zum Glücklichsein“-Ratgeber um sie damit zu erschlagen. Stattdessen sag „Hallo, dich kenn’ ich ja“, bitte sie auf Kaffee und Kuchen herein und frag sie, welche wichtige Botschaft sie dir diesmal zu sagen haben.

Ich bin ganz fest der Überzeugung, es ist okay, okay zu sein. Es ist okay, glücklich zu sein. Es ist okay, unglücklich zu sein.

Das volle Spektrum aller Gefühle gehört zum Menschsein, nur in der Polarität können wir Balance finden. Unser Leben ist ein Meer voller Gefühlswellen, die sich mal stürmisch und mal sanft bewegen. Aber egal wie stark der Wellengang auch sein mag, wir sind der Kapitän.

Tage des offenen Ateliers

Ausstellungsrezension | 2017 | erschienen auf marty-louis.at

Eine bunte Reise durch Steyrs vielfältige Kunstszene. 

Textprobe Offenes Atelier, Pinsel
Wie seit über 30 Jahren, fanden auch heuer im Oktober in Oberösterreich wieder die Tage des offenen Ateliers statt. Und wie jedes Jahr, besuchte ich meine Lieblingskünstler in und um Steyr. Am Samstag, dem 21.10.2017 war ich bei Gottfried Rogner in Dietach zu Gast.

Der 1950 im Bezirk Freistadt geborene Künstler, beschäftigte sich schon in seiner Jugend mit den unterschiedlichen künstlerischen Stilrichtungen und ist seit rund 20 Jahren professionell als Künstler tätig. Unter seinen Werken finden sich Aquarelle, Acryl- und Ölbilder, aber auch Tusche-, Bleistift- und Kreidezeichnungen. Die Bilder sind überwiegend von Landschaften geprägt, aber auch Mensch und Technik finden sich in seinen Motiven wieder.

Die Werke von vier weiteren Künstlern bestaunte ich am Sonntag.

Meine Tour begann im neuen Gemeinschaftsatelier von Ottilie Grossmayer und Josef Prieler im Steyrer Mehlgraben. Frau Grossmayer zählt zu meinen absoluten Lieblingskünstlerinnen und ich bewundere ihre kreativen Kompositionen und ihr grafisches Talent. Die gebürtige Gmundnerin erlangte 1986 ihr Diplom an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung, stellt ihre Bilder seit 1991 in verschiedensten Galerien aus und erhielt bereits mehrere Auslandsstipendien. Ihre Motive bereitet die Künstlerin am Computer auf, setzt sie im Siebdruck um und bearbeitet sie malerisch weiter. Das Thema Weiblichkeit sowie die Auseinandersetzung mit Sprache und Doppeldeutigkeit spielen eine große Rolle in ihrem Schaffen.

Ihr Partner Josef Prieler, geboren 1962 in Seitenstetten, schloss 1986 das Studium an der Kunsthochschule in Linz ab und bildete sich anschließend in den Bereichen Keramik, Siebdruck und Objektkunst weiter. Seine Arbeiten bestehen oft aus Mischtechniken und behandeln Themen wie technische Strukturen, Vernetzungen und organisch amorphe Gebilde. Auch er bearbeitet eigene Fotografien oder Motive aus dem Internet zuerst am Computer und verfremdet somit das Ausgangsmaterial. Mittels vielschichtiger Übermalungen verbindet er unterschiedliche Bildteile formal miteinander und erzielt mit einer Schablone mehrere verschiedene Ergebnisse. Seine Arbeiten sollen vom Betrachter selbst assoziiert werden und bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Realem und Abstraktem.

Meine nächste Station war die Ausstellung „Zum 80er” von Heribert Mader im Schloss Lamberg. Der Steyrer Künstler zählt zu den besten Aquarellisten der Gegenwart, ist Kunstlehrer und Pionier, was seinen erfolgreichen Einsatz für die Erhaltung des Wehrgrabens betrifft. Bis 1974 rein figurativ arbeitend, kam er dadurch zum Landschafts- und Städtebild. Dies fand bei den Galerien so großen Anklang, dass er bis heute dabei blieb. Seine Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland. Heribert Mader, den der Steyrer Kunstverein mit der Ausstellung zum 80. Geburtstag würdigt, lebt und arbeitet in Wien und Hinterbrühl.

Zum Abschluss meiner Kunst-Tour besuchte ich Edgar Holzknecht, ebenfalls einer meiner unangefochtenen Lieblingsmaler. Der freischaffende Künstler wurde 1962 in Salzburg geboren, studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Gestaltung in Linz und lebt und arbeitet in G arsten. Seine Werke beschäftigen sich mit den Themen Landschaft, Figur, Pflanze und Bauwerk. Dabei dient ihm immer sinnlich und unmittelbar Erlebtes als Inspiration. Gesehenes und Empfundenes re-konstruiert er als Gratwanderung zwischen Gegenständlichem und Abstraktem, indem er Farbschichten, Linien und Flächen in- und übereinanderlegt. Seine Werke gleichen musikalischen Kompositionen, sie vermitteln gleichzeitig Tiefe und Leichtigkeit und weisen eine hohe poetische Qualität auf.
Ich persönlich würde am liebsten in seine Bilder eintauchen – die wunderbar harmonisch abgestimmten Farben sind eine Wohltat für Auge und Seele.

Wer nun Lust bekommen hat, mehr von diesen und anderen Künstlern und Künstlerinnen aus Oberösterreich zu sehen, hat nächstes Jahr bei den Tagen des offenen Ateliers wieder die Gelegenheit, sich selbst „ein Bild zu machen”. Bis dahin wünsche ich euch ein aufmerksames Auge für die vielen Kunstwerke, die uns tagtäglich umgeben.

William Fitzsimmons

Konzertrezension | 2016 | erschienen auf marty-louis.at

Über Musik, Bärte, Ankertattoos und die Schwierigkeit, nachhaltig gute Dinge zu tun. 

Textprobe William Fitzsimmons, Kamera

Der in Pittsburgh geborene Sänger und Songwriter William Fitzsimmons, dessen gleichnamiges neues Album 2015 erschienen ist, gab am 18. Juli 2016 ein Konzert anlässlich der Posthof Summer Sessions im Rosengarten am Pöstlingberg in Linz. Gemeinsam mit seiner Kollegin Abby Gundersen verzauberte er das Publikum mit seinen melancholisch-melodischen Songs.

William erzählte sehr offen davon, dass sein Vater als Kind zur Adoption freigegeben wurde und er somit seine leibliche Großmutter Thelma nie kennenlernen konnte, denn nachdem er sie 2015 ausfindig gemacht hatte, war sie leider schon verstorben. Er hat mehrere Songs für sie
geschrieben und ließ uns spüren, dass ihn dieses Thema sehr beschäftigt, zumal er selbst seine zwei Töchter adoptiert hat.

William sprach über die Schwierigkeit, gute Dinge zu tun, denn es sei seiner Meinung nach viel einfacher, ein Unglück aufgrund einer falschen Entscheidung zu verursachen, als etwas nachhaltig Positives zu bewirken. Doch trotz der traurigen Lieder mit den tiefgründigen Texten und den philosophischen Anstößen des Künstlers, war es im Großen und Ganzen ein sehr lustiges Konzert, denn William ist Meister darin, sein Publikum aufs Köstlichste zu amüsieren.

Seine Kollegin überhäufter er zu Recht mit Komplimenten und scherzte damit, ein bisschen eifersüchtig auf die sympathische 24-Jährige zu sein, denn die Zuhörer würden sich angeblich alle sofort in sie verlieben und ihr viel mehr Beachtung schenken als ihm. Er warnte uns außerdem vor, dass wir das Konzert wahrscheinlich völlig depressiv verlassen würden, stimmte aber um dem entgegenzuwirken zwischendurch zu unserer großen Belustigung ein Lied von den Backstreet Boys an und gab außerdem eine Version von „I kissed a girl” (Katy Perry) zum Besten.

Ich habe selten ein Konzert dieses Genres so fröhlich verlassen, wie das von William Fitzsimmons. Neben seiner großartigen musikalischen Darbietung und seinem spitzbübischen Humor macht ihn auch sympathisch, dass er sich wirklich viel Zeit für den persönlichen Kontakt mit seinen Fans nimmt.

Nach seinem Auftritt unterhielten wir uns noch ausführlich über Musik, Bärte und Ankertattoos und posierten für mehrere gemeinsame Fotos vor der Kamera. Eine Umarmung zum Abschied durfte natürlich auch nicht fehlen.

Sein aktuelles Album Charleroi: Pittsburgh, Vol.2 erschien im April dieses Jahres.
Schaut und hört euch unbedingt auch Charlie Cunnigham aus Bedfordshire an, er spielte das Opening und ist ebenfalls ein wahrer Ohrenschmaus.

Farewell

Ein Nachruf 

Ein besonderer Abschied für einen besonderen Menschen. 

Textprobe Farewell, Sterne
Du hast uns zurückgelassen,
unerwartet, unvorbereitet,
unfähig zu begreifen,
machtlos in unserer trotzigen Traurigkeit.

Jetzt tanzt Du mit den Sternen,
losgelöst und frei,
in den unendlichen Weiten
der ungestümen Hoffnung.

Ich wünsche Dir,
dass Du Dein Zuhause findest,
dass Du Liebe, Trost
und unendliche Glückseligkeit erfährst,
dort, wo Du jetzt bist.

Logo schlicht und ergreifend die werbeagentur, martina giselbrecht

schlicht und ergreifend e.U.
Martina Giselbrecht
Gersdorf 46
8962 Mitterberg-Sankt Martin

Ich freue mich auf dich.